Senioren-Rikscha geht in Stolberg an den Start

Stolberg Mit dem Triobike-Taxi schafft die Bürgerstiftung ein neues kostenloses Angebot für Senioren und Menschen mit Handicap. Ehrenamtliche Rikscha-Fahrer vom RC Dorff sind im Einsatz.

Roland Fuchs (v. l.), Wolfgang Hennig, Hans-Josef Siebertz und Patrick Haas geben mit der Jungfernfahrt des Taxi-Bikes den Startschuss für das neue kostenfreie Angebot. Foto: Dirk Müller
Roland Fuchs (v. l.), Wolfgang Hennig, Hans-Josef Siebertz und Patrick Haas geben mit der Jungfernfahrt des Taxi-Bikes den Startschuss für das neue kostenfreie Angebot. Foto: Dirk Müller

Von Dirk Müller

Vor dem Seniorenzentrum Marienheim in Büsbach treffen sich der amtierende Bürgermeister, zwei seiner Amtsvorgänger und ein langjähriger Fraktionsvorsitzender. Doch weder Stadtverwaltung noch Kommunalpolitik sind Anlass der Zusammenkunft, sondern die Jungfernfahrt des neuen Triobike-Taxis der Bürgerstiftung Stolberg. Dahinter steckt ein attraktives und kostenloses Angebot für Senioren und Menschen, die etwa aufgrund von Handicaps selbst kaum mobil sind.

„Angeregt durch die Initiative ,Cycling without Age', also ,Radeln ohne Alter', wollen wir älteren und immobilen Menschen eine Möglichkeit der sozialen Teilhabe bieten, bei der sie den Wind in den Haaren spüren können“, beschreibt Professor Roland Fuchs. Er hat die Rikscha mit elektrischer Unterstützung angeschafft, der Bürgerstiftung zugeführt und organisiert die Ausfahrten des Taxi-Bikes. Heute weist er Patrick Haas ein und macht den Bürgermeister (SPD) mit der Technik der Rikscha vertraut.

Haas ist Pilot der Jungfernfahrt, seine Amtsvorgänger Hans-Josef Siebertz, Vorsitzender der Bürgerstiftung, und Wolfgang Hennig, Vorsitzender des Stiftungsrats, sind die ersten Passagiere, und Dieter Wolf dokumentiert den ersten Einsatz des Taxi-Bikes. „Die beiden Passagiere können mit ausklappbarem Dach und integrierter wasserdichter und warmer Decke vor Wind und Wetter geschützt werden. Für den Fahrer sind dank des Elektromotors auch Stolberger Steigungen kein Problem“, beschreibt Roland Fuchs das Gefährt.

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Die Rikscha sei bequem und stabil, verfüge über Anschnallgurte für die Passagiere und starke Bremsen. „Selbstverständlich sind Passagiere, Fahrer und das Taxi-Bike über die Bürgerstiftung auch adäquat versichert“, betont Hans-Josef Siebertz. „Wir wollen Gutes für Stolberg bewegen, und die Initiative unseres Gründungsstifters Roland Fuchs ist ein sehr gutes Beispiel dafür“, sagt der Vorsitzende der Bürgerstiftung. Mit durchschnittlich 10 bis 12 Km/h seien die Passagiere in der Rikscha unterwegs, erläutert Fuchs.

„Diese entschleunigte Fortbewegung ist gewollt. So bleibt Zeit, die Umgebung bewusst wahrzunehmen, und Passagiere und Fahrer können sich auch ausgiebig unterhalten.“ Letzteres sei nur eine der sozialen Komponenten des kostenlosen Angebots. „Mit dem Taxi-Bike können Ausflüge in die Natur unternommen werden, oder auch kleinere Besorgungen getätigt werden. Ziele können aber auch Cafés und Eiscafés sein oder Veranstaltungen und Feste, so dass weniger mobile Menschen mehr am sozialen Leben teilhaben können.“

Elena Hinz und Birgit Mallmann vom Marienheim in Büsbach sehen das Potenzial in der Rikscha und dem Service. „Es ist eine schöne Abwechslung für unsere Bewohner, etwas außerhalb der eigenen vier Wände zu erleben“, sagt Mallmann. „Die Lebensqualität wird zudem dadurch erhöht, dass Ausflüge, Erledigungen oder Teilnahmen an Treffen und Veranstaltungen – also das, was man früher selbstständig machen konnte – jetzt wieder möglich sind“, erläutert Hinz. Dazu braucht es allerdings nicht nur das komfortable wie praktische Gefährt, sondern auch Fahrer.

Info

Ausfahrten und Touren

Kostenlose Ausfahrten und Touren mit dem Triobike-Taxi können von Senioren, Menschen mit Handicap und entsprechenden Einrichtungen oder Vereinen bei Roland Fuchs gebucht werden. Tel.: 02402 83797, E-Mail: rag.fuchs@googlemail.com.

Hier kommt der Radclub RC Dorff ins Spiel. „Aus den Reihen des RC Dorff stehen bereits sechs Rikscha-Piloten ehrenamtlich für Ausfahrten zur Verfügung. Es sind allesamt erfahrene Radfahrer, die eingehend mit dem Triobike vertraut gemacht und eingewiesen worden sind“, erklärt Fuchs. Somit könnten ab sofort Interessierte und Einrichtungen wie Seniorenzentren kostenfreie Touren mit der Rikscha nach Terminabsprache telefonisch oder per E-Mail (siehe Info) buchen.

Bei der Jungfernfahrt in Büsbach stellt sich heraus, dass Patrick Hass die Rikscha auf Anhieb gut steuern kann, und dass das Taxi-Bike auch für groß gewachsene Passagiere wie Hans-Josef Siebertz geeignet ist. Wolfgang Hennig zieht trotz Regen seine Kappe ab, um damit Passanten und andere Verkehrsteilnehmer zu grüßen. Dem „Bürgermeister-Trio“ bereitet die Jungfernfahrt sichtlich Spaß – auch weil die Rikscha viele Blicke auf sich zieht, eine positive Aufmerksamkeit erregt und so weiteren Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.


Das Nudelbuffet kehrt wieder zurück

Stolberg Besucher können sich am Sonntag, 7. August, auf dem Stolberger Kaiserplatz verschiedene Pastagerichte schmecken lassen – und das für den guten Zweck. Eine Neuerung gibt es in diesem Jahr beim Nudelbuffet auch noch.

MHA von Merve Polat


Auch in diesem Jahr will Hans-Josef Siebertz, Vorsitzender der Stolberger Bürgerstiftung, die Besucher des 19. Nudelbuffets mit leckeren Pastagerichten verwöhnen. Foto: MHA/Najoua Taleb
Auch in diesem Jahr will Hans-Josef Siebertz, Vorsitzender der Stolberger Bürgerstiftung, die Besucher des 19. Nudelbuffets mit leckeren Pastagerichten verwöhnen. Foto: MHA/Najoua Taleb

 

Hans-Josef Siebertz ist voller Vorfreude. Nachdem das Nudelbuffet zwei Jahre hintereinander ausfallen musste, soll es am Sonntag, 7. August, wieder stattfinden. Sechs Köche, darunter auch der Vorsitzende der Stolberger Bürgerstiftung selbst, bereiten dann sechs unterschiedliche Pastagerichte zu.

„Es wird ein sehr gutes Nudelbuffet. Immer wieder ist das wie ein großes Familientreffen“, sagt der Initiator, der mitten in den Vorbereitungen steckt. So müssen beispielsweise die Lebensmittel noch angeliefert und verteilt werden.

Die Idee zum Nudelbuffet kam ihm 2004, als der ehemalige Stolberger Bürgermeister eine Benefizveranstaltung für gemeinnützige Träger starten wollte. Zusammen mit – unter anderem – Franz-Josef Koke, dem damaligen Leiter der Tafel, und Kornelia Stöcker, Leiterin des Agnesheims in Stolberg, veranstaltete er das erste Nudelbuffet auf der Burg Stolberg. Seit 2006 findet das Fest auf dem Kaiserplatz statt. So auch am Sonntag.     

Schon am Samstag startet der Aufbau der insgesamt 250 überdachten Sitzplätze. Außerdem werden einige Nudelsaucen in der Fleischerei Croé schon vorgekocht. Darunter die Bolognese, die auch für die Lasagne genutzt wird. Die ist laut Siebertz besonders beliebt. Die Metzgerei Croé war bis zum Hochwasser vom 14. und 15. Juli 2021 in Stolberg ansässig, nun befindet sie sich in Brand im Süden von Aachen. „Wir lagern die Saucen dort vor Ort im Kühlhaus. Am Sonntag transportieren wir sie dann nach Stolberg“, erklärt der Hobby-Koch.

Wählen können die Besucher zwischen Spaghetti Bolognese, Penne Arrabiata, Lasagne Bolognese, Sahne-Schinken-Champignons-Tortellini und Pasta Garda. Dieses Gericht hat Siebertz nach seinem Urlaubsziel am Gardasee benannt. „Meine Pasta Garda mache ich frisch am Sonntag. Champignons, Paprika, Tomaten und klein geschnittener Sellerie kommen rein. Das Ganze überbacke ich dann mit Mozzarella und Käse“, erzählt er.

Hans-Josef Siebertz ist seit 50 Jahren Ehrenamtler. Angefangen hat er als Jugendleiter bei der Deutschen Pfadfinderschaft Stolberg. „Das Gemeinschaftliche liegt mir sehr am Herzen. Außerdem will ich nicht nur selbst aktiv werden, sondern auch andere zum Mitmachen motivieren.“ Am Nudelbuffet-Wochenende sind insgesamt rund 100 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. 

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Im Jahr 2019 hat das letzte Nudelbuffet stattgefunden. Auch damals hat Hans-Josef Siebertz zusammen mit seinen Kollegen fleißig gekocht. Foto: Merve Polat
Im Jahr 2019 hat das letzte Nudelbuffet stattgefunden. Auch damals hat Hans-Josef Siebertz zusammen mit seinen Kollegen fleißig gekocht. Foto: Merve Polat

 

 

Im Jahr 2019 hat das letzte Nudelbuffet stattgefunden. Auch damals hat Hans-Josef Siebertz zusammen mit seinen Kollegen fleißig gekocht.

Das Thema Nachhaltigkeit steht dann mit an oberster Stelle. Es wird kein Einweggeschirr verwendet. Stattdessen wird von der Freiwilligen Feuerwehr ein Spülmobil angemietet, so dass vor Ort gespült werden kann. Zwei Kellner-Teams achten darauf, benutztes Geschirr wegzuräumen. Übriggebliebene Lebensmittel werden der Tafel gespendet. „Ab 16 Uhr haben wir einen Blick darauf, wie viele Leute da sind. Je nachdem kochen wir dann schon weniger, damit keine Zutaten verschwendet werden und zu viele Reste bleiben“, sagt Siebertz.

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  • Zum Thema:

Programm für Groß und Klein

Das Nudelbuffet findet am Sonntag, 7. August, von 12 bis 18 Uhr auf dem Stolberger Kaiserplatz statt. Es gibt ein Bühnenprogramm, durch das zum wiederholten Mal Tobias Behlau und sein Bruder Lukas führen.

Angebote des Spielmobils vom Sozialdienst Katholischer Männer sorgen dafür, dass auch die Kleinen beim Event nicht zu kurz kommen. Außerdem bietet der Förderverein der Regenbogenschule Kinderschminken an.

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In den vergangenen Jahren lagen die Reinerlöse zwischen 8500 und 10.000 Euro. Normalerweise kamen diese immer den beteiligten Verbänden zugute. In diesem Jahr soll das Geld aber an Menschen in der Ukraine gehen.

Bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn rief der Vorstand der Bürgerstiftung zu Spenden für die Ukraine auf. In Kooperation mit der Kongregation der Schwestern des heiligen Dominik (Dominikanerinnen) wurden mit den Geldern Hilfsgüter beschafft und an Bedürftige verteilt.

Die Übergabe der Erlöse erfolgte sonst immer zusammen mit den Verbänden. In diesem Jahr soll das aber in einer eigenen Veranstaltung erfolgen. Spender, Stifter und Helfer sollen dazu eingeladen werden, verrät Siebertz. Die Vorsitzenden des Schwesternordens, die von Polen aus die Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine verteilen, werden ebenfalls nach Stolberg kommen und über ihre Erfahrungen berichten. Es sollen Vorträge und auch eine offene Gesprächsrunde stattfinden. „Das steckt aber noch in der Vorbereitung“, sagt Hans-Josef Siebertz.


Kaiserplatz: Ran an die Pasta!

Das „Nudelbuffet“ ist zurück. Reinerlös geht in diesem Jahr in die Ukraine. (red)

Foto: Bürgerstiftung Stolberg / Rudolf Wynands
Foto: Bürgerstiftung Stolberg / Rudolf Wynands

Am 7. August heißt es wieder „Nudelbuffet“. Der Reinerlös wird der Bürgerstiftung Stolberg und den beteiligten Sozialverbänden und Einrichtungen dem Hilfsprojekt „Hilfe für die Menschen in der Ukraine“ zu Gute kommen, so Initiator und Chef-Nudelkoch Hans-Josef Siebertz. An der Durchführung hat sich nichts geändert. Organisatorisch musste umgestellt werden, da die Metzgerei Willi Croé von der Hochwasserflut zerstört wurde. Für die Vorbereitungen der Nudelgerichte steht die Metzgerei Geerkens von Inhaber Kevin Croé in Brand zur Verfügung.

„Eine tolle Unterstützung für die wir sehr dankbar sind“, so Siebertz. Weiterhin gibt es, wie in jedem Jahr, einen Weinstand und eine Cafeteria mit Kaffee, Kuchen, Tiramisu und Obstteller (beides als Dessert) zu den Nudelgerichten mit der „Nachschlagkarte“! Bühnenprogramm, Spielmobil und Kinderschminken bieten für alle Gäste, ob klein oder groß, einen interessanten Sonntag auf dem Kaiserplatz in Stolberg. „Für das Spülen der Gläser und des Geschirrs bekommen wir nun ein Spülmobil von der FFW Baesweiler zur Verfügung gestellt. Die Spülmöglichkeit hatten wir bisher – seit fünfzehn Jahren – in der Metzgerei Croé nebenan“, so Siebertz. Die Benefizveranstaltung „Nudelbuffet“ wird seit 2004 durchgeführt. Bisher wurden der Reinerlös an die gemeinnützigen Sozialverbände und deren Einrichtungen gegeben. Insgesamt sind so bereits über 100.000 Euro für den guten Zweck zur Verfügung gestellt worden. (red MHA)

 


Großes soziales Miteinander im neuen „Blauen Haus“

Das „Blaue Haus“ auf der Frankentalwiese ist eröffnet und bündelt bald soziale Aktionen, Angebote und Projekte für alle Generationen. Foto: MHA/Dirk Müller
Das „Blaue Haus“ auf der Frankentalwiese ist eröffnet und bündelt bald soziale Aktionen, Angebote und Projekte für alle Generationen. Foto: MHA/Dirk Müller

 

Stolberg Mehr als 15 freie Träger, städtische Einrichtungen und Projekte bündeln Angebote und Aktionen für alle Generationen auf der Frankentalwiese.

 

·  Von Dirk Müller

 

Das „Blaue Haus“ auf der Frankentalwiese in Stolberg ist eröffnet und wird als temporäres Begegnungshaus Aktionen und Beratungen anbieten. Das städtische Jugendzentrum Westside und das Zoom-Projekt sind bereits im „Blauen Haus“ aktiv, und nach einer offenen Kennenlern-Woche werden weitere Institutionen und Projekte den neuen Standort mit Angeboten für Kinder und Jugendliche, Familien und Senioren bespielen.

 

Schon die Entstehungsgeschichte des „Blauen Hauses“ ist bemerkenswert: Die Jugendberufshilfe Stolberg und die Jugendwerkstatt haben die Beantragungen und die Beauftragung der Gewerke übernommen, sind dabei vom Viertel-LAB der Low-Tec, vom Sozialamt und vom Jugendamt unterstützt worden, und finanzielle Mittel aus Fluthilfespenden, die auf dem städtischen Spendenkonto eingegangen sind, haben die Realisierung möglich gemacht. Diese Zusammenarbeit ist aber nur ein „Vorgeschmack“, denn bald pflegen mehr als 15 verschiedene Institutionen und Projekte ein beispielhaftes Stolberger Miteinander unter dem Dach des „Blauen Hauses“.

 

„Aus den Vernetzungstreffen mit Einrichtungen, die in der Fluthilfe tätig sind, ist ein Arbeitskreis entstanden, der immer größer geworden ist“, beschreibt Katja Knospe. „Dabei wurde deutlich, dass städtische und freie Träger viele Räume nach der Flut gar nicht oder nur eingeschränkt nutzen können, so dass auch zahlreiche soziale Angebote auf der Strecke bleiben mussten“, sagt die Leiterin der Jugendwerkstatt. „Die Idee kam auf, aus der Not eine Tugend zu machen, Einrichtungen und ihre Angebote im ,Blauen Haus' zu bündeln und zugleich einen Begegnungsraum für alle Generationen zu schaffen.“

 

Info

 

Angebote, Einrichtungen und Projekte

 

Öffnungszeiten, Aktionen und Angebote des „Blauen Hauses“ sind auf dem Belegungsplan an dem Haus auf der Frankentalwiese und auf der städtischen Internetseite zu sehen (www.stolberg.de). Die beteiligten Institutionen und Projekte sind: Kinderoase der Psychosozialen Notversorgung PSNV, Jugendberufshilfe, Jugendwerkstatt, Sozialamt, Jugendamt (Familienbüro und kommunale Jugendarbeit), Wabe, Kokobe Region Aachen, Sozialdienst katholischer Frauen SkF mit den Projekten Traumfänger und Oberstark, Wissensoase Liester, Demokratiewerkstatt, Helene-Weber-Haus, Senioreninfocenter, Zoom-Projekt, low-tec mit Viertel-LAB.

 

Die Idee wird nun umgesetzt, und Aktionen und Angebote von Oberstark richten sich an Familien mit Kindern, für die auch das Familienbüro zum Beispiel zu „Frühe Hilfen“ oder den Kita-Einstieg Beratung im „Blauen Haus“ anbietet. Eltern-Kind-Kochen oder Sport für junge Mütter sind Kurse des Helene-Weber-Hauses, das mit seinem Portfolio alle Generationen im Blick hat.

 

Der Jugendtreff Westside, das Zoom-Projekt und die Demokratiewerkstatt richten ihre Angebote besonders an Jugendliche und junge Erwachsene, für die auch eine Kochwerkstatt oder eine Holz- und Schrottwerkstatt für Jugendliche interessant sein kann.

 

Nähen und Kreativwerkstatt für Erwachsene, der „Handyführerschein“ für Senioren, Beratung und Treff für Menschen mit Behinderung und für Langzeitarbeitslose, Zumba, Frauensport, Cafébetrieb vom SkF sowie Aktionen und Angebote vom Senioreninfocenter und mehr zeigen, wie hoch der Mehrwert des „Blauen Hauses“ ist. „Und wie stark die Vernetzung der Institutionen und Projekte ist. Daher passt auch der Standort des ,Blauen Hauses' perfekt“, meint Katja Knospe nicht nur mit Blick auf die angrenzende Blaustraße.

 

„Hier auf der Frankentalwiese erinnern Steinplatten an die Sayette-Spinnerei, die einst am Bastinsweiher beheimatet war. Und jetzt laufen im ,Blauen Haus' sehr viele Fäden zusammen.“ Tatsächlich ist das „Blaue Haus“ nicht nur mit Küche, einem Kicker, einem Büroraum und einem Sanitärcontainer inklusive Wickelplatz ausgestattet, sondern wird vor allem von mehr als 15 Einrichtungen und Projekten bespielt.

 

Ein Multifunktionshaus

 

„Es ist ein Mehrgenerationen- und Multifunktionshaus, das durch Vernetzung, Kooperation und viel Engagement der unterschiedlichen freien Träger und städtischen Einrichtungen möglich geworden ist“, fasst Jugendpfleger Michael Bosseler zusammen.

 

Sein großer Wunsch sei nun Nachhaltigkeit dieses „neuen Stolberger Miteinanders“. „Die erste gewinnbringende Erfahrung ist, dass wir gemeinsam so etwas tolles wie das ,Blaue Haus' auf die Beine stellen können, und hier werden jetzt Berührungspunkte und mögliche Synergien der Akteure, von denen viele Stolberger profitieren können, praktisch erfahrbar“, erläutert Michael Bosseler.

 

„Irgendwann werden alle Beteiligten wieder in ihre eigenen Standorte zurückkehren. Dann ist es absolut wünschenswert, dass die Träger und Projekte ganz Stolberg als ein ,Blaues Haus' sehen, unter dessen virtuellem Dach miteinander vernetzt und zusammen zum Wohle der Menschen gearbeitet wird.“