2014 Flüchtlingen helfen: Karten für Konzert des Landespolizeiorchesters


Stolberg. Der Vorverkauf hat begonnen. „Und damit auch die Möglichkeit, mit dem Erwerb einer Eintrittskarte sich ein Weihnachtsgeschenk zu sichern und gleichzeitig karitativ tätig zu werden“, versicherte Hans-Josef Siebertz, Vorsitzender der Stolberger Bürgerstiftung, als er jetzt das für Mitte März geplante Benefiz-Konzert vorstellte.

 

Dessen Erlös soll ohne Abzug der Arbeit mit jugendlichen Flüchtlingen zugute kommen, die ohne Begleitung der Eltern oder anderer Erwachsener hilfesuchend nach Deutschland gekommen sind.

 

Adressat der Einnahmen ist der Sozialdienst katholischer Frauen (SKF), der im Mai 2013 eine Anlaufstelle für jugendliche Flüchtlinge aus den derzeitigen Krisengebieten – zum Beispiel aus Eritrea, Syrien, Irak oder Afghanistan – eingerichtet hat. Eine Arbeit, die allein durch staatliche Mittel nicht finanziert werden kann, wie SkF-Geschäftsführerin Margit Schmitt versichert. Sie wünscht sich für „ihre“ jungen Flüchtlinge, die derzeit in zwei Wohngruppen an der Birkengang- und der Prämienstraße untergebracht sind, unter anderem eine verstärkte sportliche und psychologische Förderung sowie weitere Hilfen bei der Bewältigung der Alltagsprobleme.

 

Für das Benefiz-Konzert hat die Bürgerstiftung ein hochkarätiges Orchester gewinnen können: Auftreten wird das Landespolizeiorchester. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung, die in der Sporthalle Glashütter Weiher stattfinden wird, hat Polizeipräsident Dirk Weinspach übernommen. „Das Landespolizeiorchester wird in sinfonischer Besetzung auftreten. Geboten wird eine breite Palette anspruchsvoller und populärer Klassik“, so Siebertz, der einen Musikgenuss auf hohem Niveau verspricht.

 

Unterstützt wird die Bürgerstiftung bei ihrem karitativen und sozialen Vorhaben von der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, der Sing- und Spielgemeinschaft (SSG), dem Akkordeonorchester „Harmonia“ sowie den Schützenbruderschaften Stadtmitte und Breinig. Sie wollen sich um die umfangreiche Logistik sowie den Auf- und Abbau kümmern. Schließlich muss die Sporthalle, die die Stadt kostenlos zur Verfügung stellt, mit Stühlen, Bühne und Technik versehen werden. „Wir rechnen mit rund 500 Besuchern“, erklärt Siebertz, der sich schon jetzt auf den Vorverkauf freut und hofft, das möglichst viele Stolberger eine Eintrittskarte kaufen.

 

Vorverkaufsstellen im Stadtgebiet:

 

Die Eintrittskarten zum Preis von 12 Euro für das Benefizkonzert am Donnerstag, 12. März 2015, um 19 Uhr, in der Sporthalle Glashütter Weiher, gibt es ab sofort am Bücherstand des Heimat- und Geschichtsvereins auf der Burg.

 

Ab Montag kommen der Dorfladen in Vicht, die Stolberg-Touristik sowie die Sparkassen-Filialen in der Stadtmitte, in Gressenich, Breinig, Münsterbusch und Donnerberg als Vorverkaufsstellen hinzu.

Hans-Josef Siebertz (v.l.), Margit Schmitt, Reiner Emonds und Christoph Baumanns präsentieren Plakate und Eintrittskarten für das Benefizkonzert der Bürgerstiftung im März 2015.

 

Foto: T. Dörflinger



Sicher in den Kindergarten


Eigentlich ist in Büsbach eine 30er-Zone vor der Kita eingerichtet, doch nur wenige Autofahrer halten sich hier an die Geschwindigkeit.

 

Foto: Juliane Kohnert

 

Eine Elterninitiative setzt sich für eine mobile Geschwindigkeitsanzeigetafel ein, die immer abwechselnd vor den Kitas platziert werden soll. Julia Mertens, Vorstandsmitglied des Elternvereins des Montessori Kinderhauses.

 

Foto: imago (Anzeigentafel)) und Juliane Kohnert


Gemeinschaftsprojekt der Stolberger Eltern

 

Eltern sammeln mit Hilfe der Bürgerstiftung für eine mobile Geschwindigkeitsanzeige, die vor den Kitas der Stadt stehen soll.

 

Von Juliane Kohnert

 

Stolberg. Wer die Konrad-Adenauer-Straße in Büsbach in Höhe des bunten Geländers überqueren möchte, muss je nach Tageszeit richtig lange warten, bis sich hier eine Lücke auftut – und das sogar, wenn man gut zu Fuß ist. Als Senior, oder wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist, ist die Überquerung der Straße eine richtig langwierige Angelegenheit. Natürlich gibt es in einigen Metern Entfernung die Fußgängerampel, doch wird dieser Umweg naturgemäß nicht so häufig in Anspruch genommen.

 

Das bunte Geländer gehört zum Montessori Kinderhaus und die Eltern sind schon länger besorgt ob der Verkehrssituation direkt vor der Haustüre des Kindergartens. Zwar ist dort eine 30er Zone eingerichtet, doch „die wenigsten fahren hier wirklich nur 30 km/h“, weiß Julia Mertens, Mutter und Vorstandsmitglied des Elternvereins des Montessori Kinderhauses. „Nicht mit böser Absicht, das weiß ich auch. Die Straße ist gerade und übersichtlich. Da merkt man gar nicht, dass man so schnell fährt.“

 

Ähnlich ist die Situation vor anderen Kitas in Stolberg. So haben vor circa einem halben Jahr Eltern des Montessori Elternvereins die Initiative ergriffen und einen Plan ausgearbeitet, wie die Situation entschärft werden kann: „Wir hatten die Idee, einen Zebrastreifen oder eine Insel errichten zu lassen. Doch bei einer Ortsbegehung mit dem Ordnungsamt wurde klar, dass das nicht umsetzbar ist an der Konrad-Adenauer-Straße. Eine mobile Geschwindigkeitsanzeigetafel war für uns dann die Lösung“, so Mertens. „So werden die Autofahrer auf ihre Geschwindigkeit aufmerksam und fahren automatisch langsamer“. Diese soll dann im Wechsel vor den verschiedenen Kindergärten Stolbergs platziert werden. Deshalb muss diese auch unterschiedlich einstellbar sein, da einige Kindergärten an 50er-Zonen, andere wiederum in verkehrsberuhigten Zonen liegen. Bei der Vorstellung der Idee während einer Sitzung des Jugendamtselternbeirates Ende März 2014 stieß die Idee auf große Zustimmung.

 

„Die Hilfsbereitschaft und Kooperation ist einfach klasse.“ Julia Mertens

 

„Doch die Stadt hat leider kein Geld zur Anschaffung eines solchen Messgerätes. Deshalb wollten wir unter den Eltern und bei Stolberger Geschäftsleuten für ein solches Gerät sammeln“, so Mertens weiter. Dank eines Tipps auf der Homepage „UnserAC.de“ wendete sich Julia Mertens dann an die Bürgerstiftung Stolberg und bekam prompt Hilfe: „Der Rückhalt ist wahnsinnig hoch. Der Vorsitzende Herr Siebertz hatte sofort ein offenes Ohr und sagte in nur einer halben Stunde seine Unterstützung zu. Die Bürgerstiftung half dann beim Aufsetzen der Briefe und kann auch Spendenquittungen ausstellen, was ein großer Vorteil ist. Denn das konnten wir als Elterninitiative nicht“. Schnell kamen dann 1200 Euro, knapp die Hälfte des benötigten Geldes zusammen.

 

„Die Hilfsbereitschaft und Kooperation hier ist einfach klasse. Die ursprüngliche Idee einiger Eltern hat sich zu einem richtigen Gemeinschaftsprojekt entwickelt. Wenn sich jetzt noch mehr Eltern mit einer Spende beteiligen, kommen wir unserem Ziel schnell näher. Deshalb haben wir in der letzten Sitzung des Jugendamtelternbeirates beschlossen, Spendendosen in den Kitas für Kleinspenden aufzustellen“, ist die vor zwei Jahren zugezogene Stolbergerin begeistert von der Unterstützung.

 

„Wenn die Messanlage endlich gekauft werden kann, wird die Elterninitiative einen Überlassungsvertrag mit der Stadt vereinbaren und das Ordnungsamt wird die Anlage von einem Standort zum anderen transportieren.“

 

Doch bis es soweit ist, fehlt immer noch etwas mehr als die Hälfte des Geldes. Insgesamt werden nämlich 2500 Euro für die Anlage benötigt. „Das ist aber leider immer noch nicht alles“, weiß Julia Mertens. „Denn wichtig ist auch eine Versicherung für das Gerät, die wahrscheinlich mehrere Hundert Euro im Jahr kosten wird. Wir hoffen ja, dass wir eine Versicherung finden, die uns dabei ein wenig entgegenkommt“, so die engagierte Mutter. „Schließlich ist es ein Gemeinschaftsprojekt, das ganz Stolberg Nutzen bringt.“ Die Elterninitiative hofft, die Anlage im Frühjahr offiziell einweihen zu können. Bis dahin muss aber noch viel gespendet werden.

 

Info

 

Wer spenden oder die Versicherungssumme übernehmen möchte, kann sich an die Bürgerstiftung Stolberg, www.buergerstiftung-stolberg.de, Tel. 02402/26598, oder Julia Mertens, Tel. 02402/9020222 wenden. Spendenquittungen werden ausgestellt. In den Kitas stehen Spendenbüchsen für Kleinspenden bereit.



Heimatkunde Stolberg: Jetzt sind auch Lehrer fit


Bürgerstiftung präsentiert Hintergrundmaterial für Pädagogen zur Schülerbroschüre „Stolberg – unsere Heimat“. In Berlin um einen Förderpreis beworben.

 

Stolberg. Ihrem ersten Schritt, eine Schülerbroschüre unter dem Titel „Stolberg - unsere Heimat“ herauszugeben, hat jetzt die Bürgerstiftung einen zweiten folgen lassen. Ergänzt wird das im Mai veröffentlichte Heft durch eine 155-seitige Mappe mit Begleittexten, die als Hintergrundmaterial für Lehrkräfte gedacht ist.

 

Vorgestellt wurde die im Schwarz-Weiß-Druck erstellte Akte jetzt im Parkhotel am Hammerberg vom Vorsitzenden des Stiftungsrates, Wolfgang Hennig. Er erläuterte Werdegang und Motive der Textsammlung und stellte das aus Friedrich Holtz, Christian Altena und Günter Jansen bestehende Autorenteam vor, das von Paul Kirch, Hildegard Nießen und Hennig selbst unterstützt wurde.

 

Vertieft wurde die Vorstellung des Autorenteams von Carolin Kruff, die in ihrer Eigenschaft als Pressesprecherin der Bürgerstiftung die Autoren nach ihren Beweggründen befragte, sich mit der Erstellung der Begleittexte zu befassen. Anwesend waren auch 15 Lehrkräfte, die als Vertreter ihrer Schulen – Grund-, Haupt- und Förderschulen sowie Gymnasien – jeweils drei oder zwei Exemplare der umfangreichen Textsammlung entgegennahmen.

 

Gegliedert ist diese ähnlich wie das vor vier Monaten herausgegebene Schülerheft in die Bereiche geschichtliche und kulturelle Aspekte sowie wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt sowie Natur und Umwelt. Die Adressen nützlicher Links, die für Zusatzinformationen sorgen, sind der Mappe quasi zum Schluss angehängt.

Analog zum Schülerheft hat sich Altena wiederum den Themen Römer und Kelten sowie der Burggeschichte, den Stadtteilen und den Religionen gewidmet. Holtz hingegen hat den industriegeschichtlichen Teil weiter vertieft und seinen Themen, die sich mit dem Wasser, der Galmeiflora und der lokalen Sagenwelt beschäftigen mehr Raum gegeben.

 

Komplettiert werden die Beiträge von Günter Jansen, der sich mit dem Stolberger Platt, der Verwaltung, der Schulsituation und der Musikszene beschäftigt hat. Somit ergänzt die als Lehrerheft gedachte Akte ausführlich und umfangreich die Texte der in Kurzform herausgegebenen Schülerbroschüre.

Schließlich enthält die 155-seitige Mappe Texte, die auch ortsunkundigen Lehrkräften, die mit der Lokalgeschichte nicht so vertraut sind, reichhaltiges Hintergrundmaterial an die Hand gibt. Außerdem werden die Erkundungsaufträge des Schülerheftes, die mit „Forschen und Entdecken“ betitelt sind, näher erläutert und mit genauen Ortsangaben versehen.

 

Erste Erfahrungen mit der im Mai übergebenen Schülerbroschüre teilte Johanna Steinröx, Leiterin der Atscher Grundschule, mit: „Die Schüler haben sich mit Begeisterung dem Heft gewidmet und sich gegenseitig die darin enthaltenen Texte vorgelesen", so die Rektorin.

Die überaus positive Resonanz, die sich nicht nur in Schulkreisen, sondern auch in der Bevölkerung artikuliert, hat die örtliche Bürgerstiftung dazu ermuntert, sich in der Kategorie „Mitgestalten" bei der in Berlin ansässigen Stiftung „Aktive Bürgerschaft" um einen Förderpreis zu bemühen.

 

„Die Preisverleihung ist im November. Wir hoffen, dass wir mit unserer Schülerbroschüre einen vorderen Platz belegen können“, so Helmut Frink vom Vorstand. Aber auch für die Autoren soll es seitens der örtlichen Bürgerstiftung eine kleine Ehrung geben. Sie sollen im Rahmen eines Bürgerfestes mit einem Präsent bedacht werden.

Geballte Information: Ute Esser, Leiterin der Grundschule Zweifall, inspiziert die Ergänzungslektüre des Schülerheftes „Stolberg - unsere Heimat“, die die Lehrkräfte mit Hintergrundmaterial versorgen soll.

 

Foto: T. Dörflinger



Motto „Mitten im Leben“: Familientag von Bürgern für Bürger


Stolberg. Zum zweiten Mal findet am Sonntag, 21. September, von 12 bis 17.15 Uhr unter dem Motto „Mitten im Leben“ das Bürgerfest auf dem Oberen Burghof der Stolberger Burg statt. Nachdem die Veranstaltung im letzten September ein voller Erfolg war, wird jetzt noch eine Schippe draufgelegt.

 

Ein facettenreiches Programm mit kulinarischen Genüssen und jeder Menge Live-Musik soll bei freiem Eintritt für einen unterhaltsamen Tag für die ganze Familie sorgen. Wie das Motto „Mitten im Leben“ schon zeigt, steht besonders der soziale Aspekt hierbei im Vordergrund.

 

Institutionen wie der Hospizdienst Eschweiler/Stolberg, die Alzheimer Gesellschaft sowie die Kleine Offene Tür stellen ihr Wirken bei der Open-Air-Veranstaltung vor herrlicher Atmosphäre der historischen Stolberger Burg vor.

 

Darüber hinaus werden die Stolberger Burgritter, die Stolberger Sing- und Spielgemeinschaft sowie die Türkische Gemeinschaft Stolberg für eine herzliche Atmosphäre sorgen.

 

Musikgruppen im Burghof

 

Um musikalische Untermalung des Festes kümmert sich die Sing- und Spielgemeinschaft Stolberg unter Leitung ihres neuen Dirigenten Louis Wilhelmus. Der Solotrompeter ist mit seinem Orchester nicht nur in Belgien eine bekannte Persönlichkeit, er arbeitet nun auch hier mit den etwa 30 Erwachsenen und Jugendlichen zusammen.

 

Die rund hundert erwarteten Besucher können sich auf Live-Musik verschiedener Stilrichtungen freuen: Die Sängerinnen der Gesangsklasse der Sopranistin Natalie Stercken, das Gitarren-Ensemble der Musikschule Merz unter der Leitung von Barbara Verdecia, „Rise“ Stolberg, das Musiktheater vom Kulturverein City Starlight verführen musikalisch.

 

Doch auch zum Nachdenken soll angeregt werden: Der Hospizdienst, der 1999 zunächst formlos gegründet wurde, begleitet kranke und sterbende Menschen in ihren letzten Stunden. Die ehrenamtliche Gruppe, bestehend aus derzeit etwa 25 Mitgliedern, feiert ihr 25-jähriges Bestehen.

 

Ihre Hilfe wird immer stärker angefordert, so dass sie die Kranken nicht mehr bloß zu Hause, sondern mittlerweile auch in Heimen oder Krankenhäusern besuchen. Darüber hinaus wird in Schulen im Rahmen von Projektwochen versucht, für das Thema zu sensibilisieren und Schülern die Angst zu nehmen.

 

Ansprechpartner und Ideenbörse

 

Mit einem eigenen Stand informiert selbstverständlich auch die Stolberger Bürgerstiftung über ihr vielfältiges Engagement: Ihr ist es vor allem sehr wichtig, dass die Bürger Stolbergs einen Ansprechpartner haben, um Ideen zu realisieren  und ihnen eine Plattform dafür zu bieten.

 

Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist die Broschüre „Stolberg – unsere Heimat“. Als reines Ideenkonstrukt wurde das Projekt dank der ehrenamtlichen Mitarbeiter im Laufe etwa eines Jahres realisiert. Das Heft, das schon in mehreren Schulen auf sehr positive Resonanz gestoßen ist, informiert leicht verständlich über die Wurzeln und Traditionen der Stadt Stolberg und wird auch auf dem Bürgerfest zu erwerben sein.

 

Für mittelalterliche Burgatmosphäre sorgen außerdem die Stolberger Burgritter. Mit beeindruckenden Rüstungen und Schwerttraining wird gelebte Geschichte vermittelt.

 

Um vollkommen in die mittelalterliche Epoche einzudringen, werden weiterhin Burgführungen für Erwachsene und Kinder angeboten.

 

Um beim gesamten Programm energiegeladen teilhaben zu können, darf natürlich auch der kulinarische Aspekt nicht fehlen. Mit orientalischer Küche der türkischen Gemeinde, einem Grillstand der Bürgerstiftung, einer Salatbar sowie Kaffee und Kuchen ist für jeden etwas dabei.

 

Zum Gelingen des Bürgerfestes trägt neben allen ehrenamtlichen Künstlern das Team des Deutschen Roten Kreuzes mit dem Aufbau der Zelte bei.

Für mittelalterliche Burgatmosphäre sorgen außerdem die Stolberger Burgritter. Mit beeindruckenden Rüstungen und Schwerttraining wird gelebte Geschichte vermittelt.

 

Foto: D. Müller



Tempo-Anzeigen sollen bald Kinder schützen


Vergleichbare mobile Tempo-Anzeigen sollen vor Stolberger Kitas installiert werden.

 

Foto: imago

 

Wollen Autofahrern vor Kindergärten in Stolberg ihr Tempo vor Augen führen: Hans-Josef Siebertz, Julia Mertens, Martha Schafer-Thyen, Robert Walz und Florian Zintzen (v.l.).

 

Foto: I. Hamadache


Stolberg. Für mehr Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer soll demnächst eine mobile Geschwindigkeitsanzeigetafel vor Kindertagesstätten sorgen. Die Elterninitative „Geschwindigkeitsanzeige vor Stolberger Kindergärten“ konnte durch die Unterstützung der Bürgerstiftung Stolberg diese zielgerichtete Maßnahme in die Wege leiten.

 

Die Tafel wird im Wechsel vor allen Stolberger Schulen installiert und soll die Autofahrer auf ihre gefahrene Geschwindigkeit aufmerksam machen. Die anstehenden 2500 Euro für Tafel und Versicherung sollen durch eine groß angelegte Spendenaktion finanziert werden. So werden durch das Engagement von Andreas Kloubert, Vorsitzenden des Jugendamtselternbeirats, Informationsbriefe an sämtliche Eltern der Kinder auf den 33 beteiligten Kindertagesstätten verschickt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.

 

Rund 1600 Sponsorenschreiben werden nächste Woche verschickt. Der Erziehungseffekt soll die Fahrer dazu anhalten, in vorgeschriebenem Tempo zu fahren. Immer noch halten sich zu viele Fahrer nicht an die vorgegebenen 30 km/h in solchen Gebieten. Durch den regelmäßigen Wechsel des Standortes der Tafel, soll der Abnutzungseffekt reduziert werden, vor allem vor Kindertagesstätten und Schulen muss auf den Straßen größeres Verantwortungsbewusstsein herrschen. „Wir waren sehr überrascht, wie schnell wir das Projekt in die Wege leiten konnten und wie großartig die Unterstützung war“, so Julia Mertens, zweite Geschäftsführerin des Montessori-Elternvereins.

 

Die Stadt Stolberg übernimmt auf Anfrage der Bürgerstiftung die Aufstellung und die Wartung der Tafel. Was zunächst als ein zu teures und aufwändiges Vorhaben abgetan wurde, wird nun durch Druck der Ehrenamtler Realität. Die Beteiligten der Montessori-Tagesstätte Martha Schafer-Thyen, Julia Mertens und Florian Zintzen stießen anfänglich auf Probleme einen Spendenfond zu errichten, da es sich nicht um einen eingetragenen Verein handele. Durch den Kontakt zur Bürgerstiftung entstand dann problemlos eine ausgezeichnete Kooperation mit der Stadt Stolberg und der Presse, so dass alle Beteiligten von den Absichten erfahren konnten.

 

„Es ist erfreulich, unseren Bürgern ein Fundament zu bieten, um ihre Ideen zu realisieren. Wir bewegen uns in Richtung eines neuen Gefühls von verantwortungsvollem Gesellschaftsbewusstsein“, freut sich Hans-Josef Siebertz, Vorsitzender der Bürgerstiftung Stolberg. „Die Stadt Stolberg ist froh, dass solche Anregungen der Bürger durchgesetzt werden, wir helfen sehr gerne, in dem uns möglichen Rahmen“, ergänzt Robert M. Waltz, Vertreter der Stadt Stolberg und Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit.



Auch Kinder aus wenig betuchten Familien sollen Instrument lernen


Gesamtschule und Bürgerstiftung machen´s möglich. Stolberger spenden.

 

Stolberg. Die Kinder und Jugendlichen der Gesamtschule am Sperberweg können jetzt im Musikunterricht eine Band gründen. Möglich machen dies zahlreiche Stolberger, die der Schule Instrumente spendeten, die sie selbst nicht mehr benötigen.

 

Den Kontakt zwischen Spendern und Schule stellte die Bürgerstiftung Stolberg her. Die Stiftung hatte zuletzt dazu aufgerufen, Musikinstrumente, die ungenutzt im Keller oder auf dem Speicher herumliegen, doch einem sinnvollen Zweck zuzuführen und zu spenden. Der Aufforderung kamen zahlreiche Bürger nach.

 

So konnte Sabine Hou­ben vom Vorstand der Bürgerstiftung eine ganze Lkw-Ladung mit Musikins­trumenten zur Gesamtschule bringen. Dort nahmen die Kinder rund 20 Gitarren, Keyboards und eine dicke Trommel freudestrahlend in Empfang.

 

Schulleiter Helge Pipoh, die Fachlehrer Marcel Nitzinger, An­nika Flucht und Christoph Zimmer sowie Caroline Kruff von der Stiftung dankten den Spendern, die so auch Kindern aus weniger betuchten Familien Instrumentalunterricht ermöglichen. „Wir wollen in der Schule eine Band aufbauen. Im Rahmen des Kulturrucksack-Projektes sollen hier auch Kinder Instrumentalunterricht durch professionelle Lehrkräfte bekommen, die zu Hause kaum Gelegenheit dazu hätten“, sagte Musiklehrer Nitzinger.

 

Demnächst wird Sabine Houben der Schule auch noch Mandolinen und eine Trompete zur Verfügung stellen. Eine größere Hammond-Orgel wurde der Bürgerstiftung ebenfalls als Spende angeboten. Hier stellt sich bislang jedoch das Transportproblem. Houben ist sicher, dass noch auf manchem Speicher in Stolberg ein ungenutztes Musikinstrument verstaubt: „Beim Abholen der gespendeten Instrumente bekam man die unterschiedlichsten Geschichten zu hören. Oft sind die Nutzer verstorben. Oder die Kinder haben die Lust am Spielen verloren.“ Die große Trommel etwa wurde früher regelmäßig in den Stolberger Karnevalszügen geschlagen. Der Besitzer kann die Trommel aus Altersgründen nicht mehr spielen.

 

Sabine Houben bittet im Namen der Bürgerstiftung um weitere Instrumentenspenden. Kontakte kön­­nen über Telefon 02402/7095040 hergestellt werden.

Keyboards, Gitarren und eine dicke Trommel: Die Schule bekam eine ganze Lkw-Ladung

 

Foto: O. Hansen



Neuer Aktionskreis widmet sich der Förderung von Migrantenkindern


Aufbau eines Netzwerkes - Weitere Ehrenamtler sind willkommen

 

Stolberg. Bildung ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Integration. Doch nicht allen Menschen gelingt dieser Schritt.

 

Sie scheitern beispielsweise an Sprachdefiziten aufgrund ihres Migrationshintergrundes. Sie zu unterstützen, hat sich der Aktionskreis „Förderung von Migrantenkindern im Bildungsbereich“ zur Aufgabe gemacht. Ziel ist der Aufbau eines Netzwerkes von Betreuern aus verschiedenen Herkunftsländern mit dem Schwerpunkt Nachhilfe für Kinder und Jugendliche. Ob für Leseförderung, Mathe- oder Englischunterricht – für alle Schulfächer werden engagierte Menschen gesucht, die ihren Landsleuten ehrenamtlich Bildungsförderung zukommen lassen. Auf diese Weise werden von vorne herein Sprachbarrieren ausgeschlossen.

 

Eine der Initiatorinnen des Aktionskreises ist Layeal Bechir. Die 22-Jährige mit libanesischen Wurzeln ist in Stolberg aufgewachsen. Neben ihrer arabischen Muttersprache beherrscht sie auch die deutsche Sprache perfekt. „Sprachliche Schwierigkeiten führen in der Folge häufig auch zu fachlichen Defiziten, was dann den gesamten Lebenslauf beeinträchtigt“, erklärt Layeal Bechir. Weitere Mitstreiter und Gründungsmitglieder der Initiative sind Nursen Yilmaz und Mazeena Ismail. Ihr Konzept sieht vor, Kindern von der ersten Klasse bis zum Abitur Nachhilfe in der jeweiligen Muttersprache zu erteilen, um in erster Linie die fachlichen Defizite aufzuarbeiten. Nach und nach wird dann auch Deutsch in die Nachhilfe aufgenommen.

 

Unterstützung erfährt der Aktionskreis auch von Apotheker Hartmut Kleis, der Flyer ausgelegt und den Kontakt zur Bürgerstiftung hergestellt hat. „Wenn auch von deren Seite keine finanzielle Zuwendung erwartet wird, so werden Logo und Gütesiegel der Bürgerstiftung helfen, das Projekt auf seriöser Basis zu etablieren“, ist Kleis überzeugt.

Zudem sollen ab dem kommenden Schuljahr auch die Grundschulen und die Sekundarschule als Vermittler und Ansprechpartner mit ins Boot geholt werden.

 

Ansprechpartner

 

Erste ehrenamtliche Betreuer und auch Nachhilfeschüler haben sich bereits gemeldet und so sieht der Aktionskreis seine Arbeit auf einem guten Weg.

 

Wer Interesse hat, dem Aktionskreis als Betreuer beizutreten oder wessen Kinder den Förderunterricht benötigen, darf sich gerne an folgende Ansprechpartner wenden: Layeal Bechir (lili_bechir@gmx.de), Mazeena Ismail (mazeena@gmx.de) , Nursen Yilmaz (nursen-yilmaz@outlook.de) sowie Hartmut Kleis (hartmut.kleis@gesundheitszentrum-kleis.de) . (red)

Layeal Bechir hat den Aktionskreis zur Förderung von Migrantenkindern im Bildungsbereich mit ins Leben gerufen.

 

Foto: Claudia Metzger



Stolberg als Unterrichtsthema


Mit einer neuen „Heimat-Broschüre“ kann den Stolberger Kindern die Geschichte ihrer Stadt kreativ näher gebracht werden

 

Von Juliane Kohnert

 

Stolberg. 72 Seiten sind es geworden, hätten aber auch locker 140 werden können, wie die Beteiligten bei der Vorstellung der neuen Unterrichtsbroschüre „Stolberg – unsere Heimat“, gestanden.

 

Die Broschüre, oder eher das Buch, ist das erste umfassende Förderprojekt der Bürgerstiftung Stolberg, die sich vor circa eineinhalb Jahren gegründet hat. Die Bürgerstiftung setzt sich für gemeinnützige Projekte im Stadtgebiet ein, insbesondere auch aus den Themenbereichen Bildung und Erziehung.

 

Fachwissen wurde zusammengetragen

 

Eine Arbeitsgruppe aus 15 Ehrenamtlichen, so genannten Zeitspendern, hat sich regelmäßig getroffen, um das Werk zu erarbeiten; darunter Lokalhistoriker und Stadtführer Friedrich Holtz sowie Bauhistoriker Christian Altena als Autoren für den inhaltlichen Background, Grafikerin und Künstlerin Brigitte Engelen für die Gestaltung und den Satz sowie Johanna Steinröx, Direktorin der Grundschule Atsch, für die kindgerechte Sprache und die pädagogische Form. Das Buch ist die Neuauflage und Weiterführung einer bereits vor 20 Jahren erschienenen Unterrichtsbroschüre über die Geschichte Stolbergs, die, obwohl teilweise noch im Unterricht eingesetzt, indes „nicht mehr aktuell ist“, wie Johanna Steinröx wusste. Die „Neuauflage“ hat sich jedoch nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich von der „Erstauflage“ entfernt. Nicht nur die Geschichte ist Thema, sondern auch die Industrieentwicklung, die Freizeitmöglichkeiten, die einzelnen Stadtteile, die großen Industrieunternehmen, Fauna und Flora und vieles mehr. Durch das ganze Heft werden die Kinder von Galminus, dem Galmeizwerg geleitet und was besonders toll sei, wie Johanna Steinröx betonte: zu jedem Thema gebe es spannende Fragen, die die Kinder beantworten könnten.

 

Unterstützung für kommende Projekte

 

Vorgestellt wurde das Buch den Lehrern der Grund- und weiterführenden Schulen im Rahmen einer offiziellen Feier im Rittersaal der Burg. Durch die Veranstaltung führten Hans-Josef Siebertz, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung und Wolfgang Hennig, Stiftungsratsvorsitzender, sowie Carolin Kruff, Pressesprecherin der Bürgerstiftung. Als Gastredner war Markus Terodde, Dezernent für regionale Entwicklung, Bildung, Jugend und Kultur der Städteregion Aachen eingeladen. Er lobte nicht nur das Engagement, sondern bot für kommende Projekte im Bereich Bildung und Schule die Unterstützung des Bildungsbüros der Städteregion an.

 

Die Broschüre ist in einer Auflage von 5000 Stück erschienen und für Interessierte gegen eine Schutzgebühr auch in der Filiale der Sparkasse Aachen in Stolberg erhältlich, da die Sparkasse ein Hauptsponsor ist. Sowohl die Schulen, aber auch interessierte Seniorentreffs und Unternehmen, haben die Broschüre angefragt und sich teilweise bereits bei der Veranstaltung in der Burg abgeholt. Denn „die Broschüre, wenn auch kindgerecht, ist auch für Erwachsene spannend und lehrreich“, betonte Wolfgang Hennig.

 

Für die Lehrer, die mit der Broschüre unterrichten, gibt es eine Sonderausgabe mit all den Informationen, die für die Schüler-Ausgabe gekürzt werden mussten. Eingesetzt wird das Werk insbesondere im Sachkundeunterricht für Kinder ab neun Jahren, hat aber fächerübergreifendes Potenzial für die weiterführenden Schulen.

 

Die Unterrichtsbroschüre "Stolberg - unsere Heimat" ist jetzt auch gegen eine Schutzgebühr von 8,00€ in Stolberg zu erwerben.

Hiltrud Breuer, Leiterin der OGGS Donnerberg, konnte ein Exemplar ergattern.

 

Foto: Juliane Kohnert

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Verkaufsstellen sind:

  • Bücherstube Krüpe - Rathausstraße 4
  • Buchhandlung Leufgens - Rathausstraße 66
  • Parkhotel Hammerberg - Hammerberg 11
  • Filialen der Sparkasse in Stolberg
  • Stolberg Touristik - Zweifallerstraße 5
  • Atelier Birgit Engelen - Hammerberg 13


Bürgerstiftung: Kupferstadt ein Stück Identität gegeben


Frische Impulse nicht nur für das Fach Sachkunde: Hans-Josef Siebertz (6. von rechts), Vorsitzender der Bürgerstiftung und der Vorstandskollege Helmut Frink (links) übergeben das neue Heft "Stolberg - unsere Heimat" an Vertreterinnen örtlicher Schulen.

 

Foto C. Hahn


Bürgerstiftung präsentiert das neu erarbeitete Lern- und Leseheft „Stolberg – unsere Heimat“. 5000 Exemplare für Schulen.

 

Stolberg. Kaum ein Schüler in der Kupferstadt wird noch darum herumkommen: In einer Auflage von 5000 Stück haben die Aktiven der Bürgerstiftung das Lern- und Leseheft „Stolberg – meine Heimat“ herausgebracht. Dabei hat sich der Arbeitskreis aus Stiftern und „Zeitspendern“ (die nicht zum Kreis der Stifter gehören, sich aber gleichwohl im selben organisatorischen Rahmen engagieren) nicht damit begnügt, das vor etwa 25 Jahren veröffentlichte Heft gleichen Namens einfach wieder drucken zu lassen – sie haben es von Grund auf neu erstellt und gestaltet.

 

Bei einer Feierstunde im Rittersaal der Burg wurden Exemplare der Publikation, die auch in den Filialen der Sparkasse gegen eine Schutzgebühr von acht Euro verkauft werden, an Vertreter von Grund- und weiterführenden Schulen sowie Altentagesstätten übergeben.

 

15 Menschen, denen die Stadt, ihre Geschichte und ihre Gegenwart aus unterschiedlichen Gründen nahe ist, haben in den zurückliegenden Monaten dem 70 Seiten starken, reich bebilderten Heft Gestalt gegeben. Heimatforscher Friedrich Holtz war ebenso dabei wie Johanna Steinröx, Leiterin der Atscher Grundschule, Burghistoriker Christian Altena, der Mitarbeiter unserer Zeitung, Toni Dörflinger, und – als Seele des Ganzen – die Grafikerin und Bildende Künstlerin Birgit Engelen.

 

Die erinnerte sich in der von Carolin Kruff moderierten Talkrunde lebhaft an den nicht immer leichten Produktionsprozess. Mitunter habe sie ihre Mitstreiter hart in die Pflicht nehmen müssen: „Ich habe dann immer gesagt: Das passt nicht; ihr müsst kürzen.“ Ihr Fazit jedoch hört sich sehr nach Zufriedenheit an: „Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“

 

Kann es sich auch: Mit faktenreichen, gut zu lesenden Texten und passendem Bildmaterial legen die Autoren ihren Lesern das ganz besondere Stolberger Heimatgefühl ans Herz. Warum die Kupfermeister „Kupfermeister“ heißen, obwohl sie Messing produziert haben, wie die Burg wurde, was sie heute ist und welche Religionen vor Ort vertreten sind: Dies alles und noch mehr schildert der Band, dessen Umschlag selbstredend das Logo der Bürgerstiftung ziert.

 

Da nimmt es kaum Wunder, dass die Verantwortlichen der Stiftung, die mit Hilfe von Sponsoren für die Veröffentlichung 8500 Euro aufgebracht hat, das längst nicht nur für Kinder geeignete Heft mit großer Begeisterung aufnahmen. In dem von Mitgliedern und Schulleuten bis auf den letzten Platz gefüllten Rittersaal gab sich der Vorstandsvorsitzende Hans-Josef Siebertz nach der Lektüre hoch erfreut: „Da waren einige Dinge, die ich bisher noch nicht kannte.“

 

Wolfgang Hennig, der Vorsitzende des Stiftungsrates, lobte die Verfasser: „15 Leute unter einen Hut zu bringen – das war nicht immer ganz einfach. Aber die Arbeitsgruppe hat sich immer auf eine Lösung verständigt.“

 

Die pädagogischen Qualitäten von „Stolberg – meine Heimat“ habe ihn restlos überzeugt: „Die neue Broschüre bringt Fragen – zum Erkunden, zum Suchen und zum Finden.“ Unter Anspielung auf die Höhe der Auflage formulierte Hennig seine Schlussfolgerung: „Wenn sich auf diese Weise 5000 Menschen mehr mit dieser Stadt identifizieren – dann ist das der schönste Dank.“

 

Das sieht Schulleiterin Johanna Steinröx als Praktikerin ähnlich. Die aktivierende Wirkung des Heftes schätzt sie ganz besonders: „Fast auf jeder Seite werden Kinder zum Tätigwerden aufgefordert.“ Auf Expedition in die eigene Stadt gehen: Dieser Aufruf richtet sich an Kleine wie an Große.



Stifterforum der Bürgerstiftung Stolberg mit spannenden neuen Ideen


Juliane Kohnert

 

Stolberg. Das letzte Projekt der Bürgerstiftung Stolberg kann sich

nicht nur sehen lassen, man kann es auch anfassen und aufschlagen,

und wenn es einem auf den Fuß fällt, wird das ganz schön schmerzen:

72 Seiten dick ist die Unterrichtsbroschüre „Stolberg – unsere Heimat“

geworden. Die Vorstellung der Broschüre erfolgt am 14. Mai um 19 Uhr

auf der Stolberger Burg. Dort können sich dann alle Interessierten vom

Inhalt der Broschüre überzeugen; es wird nicht nur die Historie der Stadt

beleuchtet, sondern auch auf Freizeitmöglichkeiten hingewiesen und

jeder einzelne Stadtteil vorgestellt. Für die Lehrer gibt es ein zusätzliches

Begleitheft mit vertiefenden Informationen. Den Lehrern wird das Heft für

den Unterricht in den Grundschulen zur Verfügung gestellt. Aber auch

Privatleute können es erwerben zum Beispiel an der Tourist Info, Zweifaller

Straße.

 

Neue Projekte

 

Das Projekt dieses Jahres soll wieder Kindern zugute kommen. Sowohl

die Gesamtschule Sperberweg, als auch die Grundschule Hermannstraße

sollen im Rahmen von Musikprojekten unterstützt werden. Um Orchester

aufzubauen, sucht die Gesamtschule Sperberweg Instrumente, insbesondere Gitarren, Schlagzeug, Keyboards. „Vielleicht hat ja jemand noch ein Instrument Zuhause, das nicht mehr gespielt wird und würde es der Gesamtschule zur Verfügung stellen“, rief Sabine Houben vom Vorstand der Bürgerstiftung auf, das Projekt zu unterstützen. In der Grundschule Hermannstraße soll der Spaß am Musizieren noch geweckt und die Kinder in ihrer Entscheidungsfindung gestärkt werden. Deshalb werden Laienmusiker gesucht, die im Dezember im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Musik den Schülern ihr Instrument vorstellen.

 

Bürgerfest im September

 

Anknüpfen an den Erfolg des vergangenen Jahres will man auch mit dem Bürgerfest, dessen zweite Auflage am 21. September folgen soll. Die positive Resonanz habe dazu bewogen, wieder einen Tag Spaß und Unterhaltung für die ganze Familie auf der Burg zu organisieren.

Doch werde noch tatkräftige Unterstützung gesucht, um das Fest zu realisieren. Unterstützung werde auch für die Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeitsarbeit der Bürgerstiftung erhofft, denn diese besteht derzeit nur aus einer Person und zwar Rudolf Wynands, der zum Beispiel die Homepage aktualisiert. Ansonsten, das wurde beim Stifterforum deutlich, ist die Bürgerstiftung gut aufgestellt und erfreut sich hohen Ansehens. Acht Stifter sind hinzugekommen. So beträgt die Anzahl der Stifter aktuell 103, wobei drei Stifter bereits verstorben sind.

 

Info

Wer sich für die Bürgerstiftung oder ein Projekt der Bürgerstiftung engagieren möchte, kann sich unter www.buergerstiftung-stolberg.de oder unter 02402/26598 melden.

 

Wer ein Instrument für die Gesamtschule Sperbergweg spenden möchte oder in der Grundschule Hermannstraße ein Instrument vorstellen möchte, kann täglich von 8 bis 17 Uhr bei Sabine Houben unter 02402/7095040 anrufen.

 

Um die Abholung der Instrumente und die Koordination kümmert sich die Bürgerstiftung.



Heimatbroschüre wird bald an Schulen verteilt


Das Interesse an dem Werk mit dem Titel „Stolberg - unsere Heimat“ ist größer als zunächst vermutet. Bürgerstiftung lässt 5000 Exemplare drucken. Auch Privatpersonen können Heft kaufen. Jetzt geht es um Musikinstrumente.

 

Stolberg. Die Bürgerstiftung Stolberg hat ihr erstes Projekt fast abgeschlossen. Die Broschüre „Stolberg - unsere Heimat“ über die interessante Geschichte der Stadt von der Römerzeit über die Zeit der Industrialisierung bis heute ist fast fertig. Sie soll am 14. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

 

Eigentlich war das 72 Seiten starke Heft als Unterrichtsmaterial für die Grundschulen gedacht. Entsprechend gibt es auch Zusatzunterlagen für die Lehrer. Bei einer Schulleiterkonferenz am 29. April wird die Broschüre deshalb ebenfalls präsentiert werden. 5000 Exemplare wird die Stiftung drucken lassen. Jede interessierte Schule soll 200 kostenlose Hefte für den Unterricht erhalten. So will man den Kindern und ihren Familien die Geschichte der Heimat näher bringen. Doch längst ist das Interesse an dem Heimatkundebüchlein so groß, dass es für acht Euro demnächst auch im Fachhandel zu haben sein wird.

 

„95 Prozent der Arbeit sind gemacht“, freute sich Wolfgang Hennig beim Jahrestreffen der Stiftungsmitglieder. „Wenn sich die Leute dank der Broschüre mit der Stadt und ihrer Geschichte befassen, haben wir unser Ziel erreicht.“

Die Bürgerstiftung kann inzwischen auf 100 Mitglieder verweisen. Das Kapital beträgt knapp 78000 Euro. Allerdings sind die Zinsen, die mit dem fest angelegten Geld erzielt werden können, momentan eher mager. Aber über diese Zinsen finanziert die Stiftung ihre Projekte. Dieses Jahr wird man nicht allzu viel Geld ausgeben können. Das Vorhaben für 2014 wurde beim Treffen der Mitglieder vorgestellt. Es geht darum, Kinder und Jugendliche für Musik zu begeistern.

 

Sabine Houben erläuterte die Pläne. Ausgewählt wurden zwei Schulen. Einerseits die Gesamtschule. Sie hat sich für das Projekt „Kulturrucksack NRW“ beworben. 30 Kinder sollen an moderne Musikinstrumente heran geführt werden und womöglich in Bands spielen. Doch es mangelt an Instrumenten. Die Gesamtschule kann genau ein Keyboard, eine Gitarre und einen Bass anbieten.

 

Der Aufruf der Stiftung geht deshalb dahin: Alle Stolberger, die vielleicht ein ungenutztes Musikinstrument im Keller oder auf dem Dachboden gelagert haben, möchten dieses der Schule zur Verfügung stellen. Die Stiftung würde die Kosten dafür übernehmen, die Instrumente notfalls zu reparieren und wieder spielbar zu machen. Sabine Houben: „Das wäre ein kleines Projekt, aber sehr wirkungsvoll.“

 

In der Grundschule Hermannstraße ist das Projekt „Jedem Kind seine Stimme“ ausgelaufen. Die Grundschule wünscht sich ein Anschlussvorhaben mit der professionellen Chorleiterin. Das müsste dann von der Stiftung finanziert werden. Außerdem ist an der Schule eine Projektwoche zum Thema „Musik“ geplant. Der Aufruf der Stiftung geht deshalb dahin, dass Stolberger, die ein Instrument beherrschen, dieses vielleicht einmal in der Grundschulklasse vorstellen. Und die Kinder auch einmal dem Instrument erste Töne entlocken lassen. Houben: „Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern mit Instrumenten sind jederzeit willkommen“. Ansprechpartnerin diesbezüglich ist Sabine Houben unter 7095040 in der Zeit zwischen 8 und 17 Uhr.

 

Die Resonanz auf das 1. Bürgerfest, das die Stiftung vergangenes Jahr veranstaltete, war enorm. Und so soll es in diesem Jahr eine Neuauflage des Festes geben. Am Sonntag, 21. September, werden wieder zahlreiche Stände rund um die Burg auf Besucher warten. Es wird Essen und Trinken geben, Musikeinlagen und Theater. Dr. Alfred Oswald: „Das wird ein Fest von Bürgern für Bürger.“

 

Hans-Josef Siebertz erstattete vor den Versammlungsteilnehmern einen Tätigkeits- und Geschäftsbericht für das Jahr 2013. Von Bedeutung war dabei sicher die Verleihung des Gütesiegels durch den Arbeitskreis Bürgerstiftungen im Bundesverband Deutscher Stiftungen. Der Jahresüberschuss, mit dem 2014 Projekte unterstützt werden können, beträgt 4080 Euro. Im Jahr 2012 waren es 4621 Euro. Der Überschuss aus 2013 ist allerdings bereits vergeben, er fließt ebenso wie der Ertrag aus 2012 in die Auflage der Broschüre „Stolberg - unsere Heimat“. Der Gewinn aus dem Bürgerfest betrug 550 Euro, hinzu kamen Spenden in Höhe von 8000 Euro und Zinsen in Höhe von 1950 Euro.



Tempo runter und Hilfe für Flüchtlinge


Die Stolberger Bürgerstiftung zieht eine positive Bilanz: Schulbroschüren, Nachhilfe für Migrantenkinder und Unterstützung für Kitas

 

Von: Toni Dörflinger Stolberg. Sehen lassen können sich die Aktivitäten der im September 2012 gegründeten Bürgerstiftung. Schließlich hat die 103 Mitglieder zählende Initiative zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht und einige bereits erfolgreich vollendet.

 

Zu den abgeschlossen Projekten zählt etwa die Unterrichtsbroschüre „Stolberg – unsere Heimat“, die im Mai vergangen Jahres veröffentlicht, in einer Auflage von rund 4200 Exemplaren gedruckt und an den Grundschulen und weiterführenden Schulen verteilt wurde. Das 70-seitige, reich illustrierte und mit einer Loseblattsammlung ergänzte Werk ist, wie Hans-Josef Siebertz, Vorsitzender der Initiative, bei dem Stifterforum versicherte, nicht nur bei Schülern und Lehrkräften, sondern auch in der Bevölkerung auf eine große Resonanz gestoßen. Immerhin konnten im freien Handel bereits mehr als 300 Exemplare verkauft werden. Dies bescherte der Stiftung eine kleine Zusatzeinnahme. In diesem Kontext bedankte sich die Bürgerstiftung bei ihrem Forum bei sechs so genannten Zeitstiftern mit Urkunden und Präsenten. Sie hätten, wie Siebertz versicherte, erhebliche Stunden und großen Aufwand investiert, um die Broschüre zu einem ansprechenden und fachlich anspruchsvollen Werk zu machen.

 

In Angriff genommen hat die Bürgerstiftung das Projekt „Förderung von Migrantenkindern im Bildungsbereich“. Dazu gehört neben der schulischen auch die musische Bildung. Der musischen Bildung von Migrantenkindern dient die Gründung einer Band an der Gesamtschule Sperberweg. Diese Band konnte erfolgreich initiiert werden, weil nach einem Spendenaufruf (wir berichteten) die Bevölkerung zahlreiche ausrangierte, aber noch gut erhaltene Instrumente wie Keyboards, Gitarren und Trommeln zur Verfügung stellte. Voranbringen will die Bürgerstiftung auch den Nachhilfeunterricht für Migrantenkinder. Sie möchte Bürger dazu motivieren, ehrenamtlichen Mathematik-, Englisch- oder Deutschunterricht zu erteilen. Dazu hat sie einen Fragebogen erstellt. Jungen, unbegleiteten Flüchtlingen soll ein Konzert der Bürgerstiftung zu Gute kommen. Das Landespolizeiorchester NRW gastiert am 26. Februar in der Sporthalle Glashütter Weiher und gibt ein Benefizkonzert, von dessen Erlös die Jugendlichen aus Krisenregionen, die derzeit vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) betreut werden und im Agnesheim eine Unterkunft gefunden haben, profitieren sollen. „Der Kartenvorverkauf ist sehr gut angelaufen. Der Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten kommt ausnahmslos und ohne Abzug dem Projekt zu Gute“, sagt Siebertz.

 

Gegenstand der Versammlung war auch die Übergabe einer mobilen Geschwindigkeitsanzeigetafel an die Sprecherin einer Kita-Elterninitiative, Julia Mertens. Wie berichtet, hatte sich eine Initiative gebildet, die sich dafür eingesetzt hatte, die Kindertagesstätten im Wechsel mit einer Geschwindigkeitsmessanlage auszustatten. Die Finanzierung dieser Anlage hatte die Bürgerstiftung übernommen. Mit der Vorstellung des Wirtschaftsplans und einer Übersicht der Mittel, die die Stiftung im laufenden Jahr für ihre Projekte aufbringen will, schloss die Versammlung. So soll etwa das Nachhilfeprojekt für Migrantenkinder fortgeführt werden. Intensivieren will die Stiftung in naher Zukunft die Werbung neuer Mitglieder. Siebertz: „Insbesondere junge Menschen sollen für ein bürgerschaftliches Engagement angesprochen werden.“

 

Stiftung erhält über 200.000 Euro aus Erbe: Wie der Vorstand der Bürgerstiftung bei dem Stifterforum mitteilte, hat das Stiftungsvermögen einen erheblichen Zuwachs bekommen. Per Testament vermachte Helena Kever der Stiftung 204.754,44 Euro. „Ich mache der Bürgerstiftung zur Auflage, das geerbte Vermögen satzungsgemäß zur Bildungsförderung von begabten Kindern aus sozialschwachen Familien zu verwenden“, heißt es in dem Testament. Um den zweckgebundenen Betrag künftig für dieses Ziel einsetzen zu können, wird ein Stiftungsfonds, der den Namen der Stifterin trägt, eingerichtet. „Wir sind erfreut, dass unsere Bürgerstiftung ein erstes Erbe in dieser Höhe erhalten hat“, sagt Hans Josef Siebertz, Vorsitzender der Stolberger Bürgerstiftung. „Dies ist für uns ein ermutigendes Signal für das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt.“ Weil das Stiftungskapital unangetastet bleibe, stünden die Vermögenserträge der Stifterin dauerhaft für die Verwendung ihres Willens zur Verfügung, so Siebertz. „Vielleicht regt die Spende zum Nachdenken an und die Bürgerstiftung wird künftig in weiteren Testamenten bedacht.

Julia Mertens, Sprecherin der Elterninitiative, war glücklich, endlich die Geschwindigkeitsanzeigetafel von Andreas Clemens, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, entgegennehmen zu können.

 

Foto: J. Kohnert