Nudelbuffet 2016: Das Wetter hält die Stolberger nicht ab


Stolberg. Der würzige Duft von Tomatensoße zieht über den Kaiserplatz. Frische Pilze, Zwiebeln und Gemüse brutzeln in großen Blechen vor sich hin, fleißige Helfer verteilen haufenweise dicke Mozzarellascheiben auf Lasagnen, bevor diese in den Ofen kommen.

 

Ohne Zweifel: Das 13. Stolberger Nudelbuffet ist im Gange. Die große Pastafete für einen guten Zweck hat am Sonntag viele hundert Besucher in die Stolberger Innenstadt gelockt.

 

„Wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem Besucherzulauf“, sagt Hans-Josef Siebertz, ehemaliger Bürgermeister von Stolberg, der das „Projekt Nudelbuffet“ ins Leben gerufen hat. Trotz des unbeständigen Wetters seien von Anfang an viele hungrige Bürger auf den Kaiserplatz gekommen, um die verschiedenen Pastaspezialitäten zu probieren, freut sich der Organisator.

 

„Viele unserer Gäste, die hier heute essen kommen, sind mittlerweile Stammkunden“, erklärt der passionierte Hobbykoch, der gemeinsam mit den anderen Köchen bereits am Samstag mit dem Zubereiten der Bolognesesoße angefangen hat. Für die passende Unterhaltung sorgen verschiedene Musikgruppen. Und für die Kinder ist vor dem alten Rathaus eine Hüpfburg aufgebaut worden.

 

Das Geld, das beim Nudelbuffet erwirtschaftet wird, kommt sozialen Einrichtungen in Stolberg zugute. Im vergangenen Jahr wurden knapp 8000 Euro eingenommen. Und für dieses Jahr erwartet Hans-Josef Siebertz einen ähnlichen Betrag.



Pasta schlemmen und Gutes tun


Zum 13. Mal veranstaltet die Bürgerstiftung Stolberg das Nudelbuffet.


In diesem Jahr schlemmen die Besucher am Sonntag, 21. August, von 12 bis 18 Uhr. Auch diesmal – trotz Baustelle – findet das Spektakel für den guten Zweck auf dem Kaiserplatz mitten in der Kupferstadt statt. „Mit der Stadt Stolberg haben wir uns darauf geeinigt, dass wir uns mit unseren Ständen rechts und links auf dem Platz aufstellen“, erklärt Hans-Joseph Siebertz, Vorsitzender der Bürgerstiftung. Die ersten Nudelbuffets fanden seinerzeit auf der Burg statt, allerdings war der logistische Aufwand, also die schweren Kochutensilien, Tische, Bänke und Zelte hochzubringen, irgendwann zu hoch. Also entschied man sich schnell dafür, den Ort zu wechseln. Ziel des Nudelbuffets ist es, mit den Einnahmen Stolberger Sozialverbände und soziale Einrichtungen zu unterstützen. „Seitdem wir die Aktion gestartet haben, kamen schon insgesamt über 75.000 Euro zusammen. Das geht natürlich nur, weil wir sehr viele Ehrenamtler aus den Einrichtungen dabei haben, die mithelfen. Zudem nehmen die auftretenden Künstler keine Gage, so dass der maximale Betrag erreicht werden kann, den wir dann spenden“, erläutert er.

 

Jeder zahlt einen einmaligen „Eintrittspreis“, für den dann Pasta gegessen, aber auch Kaffee, Kuchen und Desserts genossen werden kann. Das Motto lautet also „Schlemmen für den guten Zweck“. Dabei können sich alle Pasta-Fans an einem Musik- und Unterhaltungsprogramm erfreuen. Es gibt fünf Gerichte, die so ausgesucht wurden, dass für Jeden etwas dabei ist: Für die Kinder Tomatensauce, Bolognese für alle Fleischliebhaber, und auch Vegetarisches ist zu haben.

 

 

Eigenkreation mit Biss

 

 

„Ich biete zudem wieder meine Überraschungs-Pasta an, in der geräucherter Speck, Schalotten, Paprika, Staudensellerie drin sind. Das Ganze wird dann mit Sahne verfeinert und mit Büffel-Mozzarella überbacken. Die Inspiration dazu kam mir im Italien-Urlaub“, beschreibt der Vorsitzende der Bürgerstiftung Stolberg. Die Bolognese wird übrigens ausschließlich mit Rindfleisch gekocht, damit auch die muslimischen Mitbürger mitessen können.

Wer dem Wetter nicht ganz traut, und Angst hat beim Essen im Regen zu stehen, braucht keine Sorge zu haben, denn alle Sitzplätze sind überdacht, damit die Veranstaltung in jedem Fall stattfinden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten viele Ehrenamtler, aber auch die Gewerbetreibenden in Stolberg eng zusammen. Jeder, der etwas dazu beitragen kann, tut es auch, wie beispielsweise die „Bodega“ mit dem Weinverkauf vor Ort. „Wir haben zwar in der Vergangenheit den Standort geändert, die Preise sind aber seit zwölf Jahren gleich. Das ist uns auch deswegen wichtig, weil die Beträge absichtlich sehr zivil gehalten sind, damit auch wirklich jeder kommen kann, der möchte“, sagt Hans-Joseph Siebertz. Die Familienkarten gelten übrigens für zwei Erwachsene und dessen Kinder – auch wenn es mehr als zwei sind. Allerdings sind die Karten nicht im Vorverkauf erhältlich, sondern lediglich am Veranstaltungstag vor Ort. Eines kann der Vorsitzende der Bürgerstiftung beinahe garantieren: „Niemand wird leer ausgehen, es ist genug für Alle da!“



Stolberger Klassikfestival feiert grandiosen Auftakt


Von: Marie-Luise Otten

 

Stolberg. Das neue Format „Klassikfestival Stolberg“ ist in der Kupferstadt angekommen und wurde von mehr als 100 Gästen aus Stolberg, Eschweiler, dem Dürener und Monschauer Raum sowie Gästen aus Oberhausen angenommen.

 

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Neben dem seit 23 Jahren bestehenden Stolberger Musiksommer ist diese zweite Konzertreihe, die vornehmlich auf ehrenamtlichem Engagement beruht, eine weitere Bereicherung des Konzertlebens für die Stadt. Dies freute nicht nur die Schirmherrin Hildegard Nießen, auch Hans-Josef Siebertz, Sprecher der Bürgerstiftung, und Bürgermeister Tim Grüttemeier als Vertreter von Rat und Verwaltung, gratulierten zu dieser neuen Veranstaltungsreihe. Der Dank galt nicht nur der künstlerischen Leiterin Patricia Buzari, sondern auch dem Ehepaar Oedekoven, den großzügigen Sponsoren und den Gästen, die die Konzerte und damit den Musikgenuss annehmen.

 

Patricia Buzari hatte die Idee zu einem Festival in Stolberg vor einigen Jahren, als sie in einer Musikzeitschrift las, dass Künstler im Jahr nur zwischen acht- und neuntausend Euro verdienen. Ihr ansprechendes Konzept und die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Mitwirkenden ließen die Idee allmählich Wirklichkeit werden.

 

Den schwungvollen Auftakt im Museum Zinkhütter Hof gestaltete die Konzertpädagogin und Pianistin selbst im Verbund mit ihrer Schwester Angela. Während Patricia Klaviermusik von Bach, Brahms, Beethoven und Schumann mit brillianten Spielfiguren auf dem Klavier hervorzauberte, bot ihre ältere Schwester Angela Arien aus Mozart-Opern. Das Publikum erlebte ein Programm, das vielfältig, lebendig, aufregend, herzbewegend war und unter die Haut ging. Die eindrucksvolle Blumengestaltung im einzigartigen Ambiente des Museums für Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte für den Raum Aachen in Stolberg unterstrich die künstlerischen Darbietungen des Duos.

 

Angela Buzari zeigte sich zu Beginn als tief betrübte Pamina, die den Tod will, weil sich der Prinz Tamino, in den sie sich verliebt hat, so seltsam verhält. „Ach, ich fühl’s es ist verschwunden“ aus der „Zauberflöte“ sang sie, nicht wissend, dass dem geliebten Mann ein Sprechverbot wegen einer Tugendprüfung auferlegt wurde, so Karl-Heinz Oedekoven, der Hintergründiges zu den Arien interessant zu erzählen wusste. Als lustiges Landmädchen Zerlina, die dem lüsternen Edelmann „Don Giovanni“ aus der gleichnamigen Oper begegnet, als der junge, von Pubertät gebeutelte und in die Liebe verliebte Cherubino oder als Susanna, Geliebte und Verlobte des Figaros, die Mezzosopranistin verfügt über eine warm timbrierte Stimme und sang sich in die Herzen der Zuhörer. Ihre Schwester begleitete sie einfühlsam und mit Leichtigkeit.

 

Solistisch stellte sich Patricia Buzari mit sechs perlend unterhaltsamen Sätzen aus der „Französischen Suite Nr. 2, c-Moll“ von Bach vor, für die sie viel Applaus erhielt. Und auch die Sprache Johannes Brahms, die Einblicke in seine innere Welt gab, wurde fantasievoll dargeboten. Die restlos begeisterten Zuhörer erklatschten sich eine Zugabe, wofür sich Patricia mit dem innigen und leidenschaftlich gespielten Fantasiestück „Des Abends“ von Schumann bedankte. Mit Schwester Angelas „Du bist die Ruh“ von Franz Schubert endete ein Abend mit musikalischen Kostbarkeiten.

Patricia und Angela Buzari (v.l.) beeindruckten die Gäste mit Musik und Gesang.

 

Foto: M.-L. Otten



Stolberger Klassik-Festival: Premiere mit Erfolg

Von: Marie-Luise Otten

 

Stolberg. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, heißt ein Sprichwort, was so viel bedeutet, dass, wer nichts versucht, auch nichts erreichen kann. Versucht hat das Team um das erste „Stolberger Klassik-Festival mit Schwung“ am vergangenen Wochenende alles, und gewonnen in jedem Fall, so dass das neue Format im nächsten Jahr Wiederholung findet.

 

Über 400 Gäste aus Nah und Fern besuchten die fünf anspruchsvollen Konzerte mit erstklassigen Künstlern. Manche der Besucher wohnten allen Konzerten bei, andere ließen sich zumindest zwei- bis dreimal blicken, denn ein Höhepunkt jagte den nächsten.

 

Während das Abschlusskonzert dem Hexenmeister auf der Gitarre, Alexander-Sergei Ramirez, gehörte, waren die anderen Darbietungen vorbehaltlos der Klaviermusik gewidmet, und das vom Solokonzert über die Begleitung bis hin zu vierhändigen Klavierkonzerten auf zwei Flügeln. Ausführende waren hervorragende Persönlichkeiten, Virtuosen, die sich durch technische Perfektion und hochsensible Interpretationen auszeichneten.

 

Nach dem schwungvollen Auftaktkonzert folgten am Samstag eine „Schubertiade“ mit Marie Rosa Günter. Am Abend musizierte dann das „Duo Con Aura“, hinter dem sich Hans Christian Schweiker (Violoncello) und seine Ehefrau Hyun Jung Kim (Klavier) verbargen.

 

In Wien lebte Franz Schubert, dessen fröhlich-heitere Musikabende in einem Kreis enger Freude „Schubertiaden“ genannt wurden. Und solch ein Treffen mit kulturinteressierten Menschen begeisterte auch eine kleine Zuhörerschaft im Museum Zinkhütter Hof, die dieser besonderen Atmosphäre im literarisch-musikalischen Salon nachspürten. Während die Musik für sich sprach, las Marie Rosa Günter aus den Briefen Franz Schuberts an seinen Bruder. Franz bediente das Klischee, dass der Künstler von der Hand in den Mund lebt.

 

Immer wieder bat er Verwandte oder Freunde um finanzielle Unterstützung. In den Schubertschen Kompositionen „12 Ländler“, „Sonate No 9 in H-Dur“ und „Sonate D 960 in B-Dur“ zeigte die junge Pianistin das Werk des romantischen Komponisten, der im Einfachen Geniales und wahre Schönheit vereint hat. Das Publikum war ergriffen von der Spielweise der 24-Jährigen, die bewies, wie Emotion und Technik Hand in Hand gingen.

 

Auch im Gesprächskonzert mit ihrer Freundin Patricia Buzari boten sie neben einer ausgefeilten Technik tiefgründige Sensibilität und Musikalität und machten die drei Klavierkonzerte von Bach, Beethoven und Grieg zu etwas Besonderem. Vierhändige Klaviermusik an zwei Flügeln hat es so in Stolberg noch nicht gegeben.

 

Knapp 100 Gäste ließen sich Samstagabend vom „Duo Con Aura“ mit Ludwig van Beethovens Variationen über Mozarts Thema „Bei Männern welche Liebe fühlen“ verzaubern. Daneben spielte das perfekt aufeinander eingespielte Ehepaar Fantasiestücke von Robert Schumann und eine Sonate von Johannes Brahms. Das Herzstück des Programms war allerdings der große Tango für Violoncello und Klavier von Astor Piazolla, der den Konzertabend unvergesslich machte.

 

Spanische und lateinamerikanische Gitarrenklänge beendeten das musikalisch starke Festival in Stolberg. Alexander-Sergei Ramirez, Professor an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und regelmäßiger Gast bei Internationalen Gitarrenfestivals, spielte Stücke aus seiner Heimat Peru wie auch Spanisches von Fernando Sor und Isaac Albéniz.

 

Agustin Barrios Mangoré stammt aus Paraguay und gilt als der Paganini auf der Gitarre. Anfang der 1930er Jahre trat er nicht mehr im Frack auf, sondern in indianischer Tracht, sogar mit Federkopfschmuck. Mit seinen Kompositionen gab Ramirez dem Klassik-Festival einen würdigen Abschluss. Das Publikum erlebte die Kunst des Gitarrenspiels auf höchstem Niveau, erhob sich nach dem letzten Stück von Carlo Domeniconi von den Plätzen und entließ den Meistergitarristen erst nach mehreren Zugaben.

Perfekt aufeinander eingestimmt: Das „Duo con Aura“, bestehend aus dem Ehepaar Hans Christian Schweiker und Hyun Jung Kim verzauberte das Publikum am Samstagabend.

 

Foto: M.-L. Otten



30. Juni 2016 Zeitungsverlag Aachen


Stolberg. Die Stolberger Bürgerstiftung hat jetzt ein neues Projekt angeworfen. Sie will Schulklassen Führungen durch die Stadt finanzieren. Entsprechend wurden die Stolberger Schulen vom Stiftungsvorstand bereits angeschrieben.

 

Vor zwei Jahren hat die Bürgerstiftung Stolberg den Schulen jeweils 250 Exemplare der neuen Lehr- und Informationsschrift „Stolberg – unsere Heimat” überreicht. Dieses Heft soll Kindern, vor allem des 3. und 4. Schuljahres, ihre Heimatstadt durch Informationen zur geschichtlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung näherbringen.

 

„Wir hoffen, dass dieses Heft in den letzten beiden Jahren auch im Unterricht eingesetzt und den Kindern anschließend ausgehändigt wurde“, so Stiftungsratsvorsitzender Wolfgang Hennig in einem Rundschreiben an die Stolberger Schulen..

 

In diesem Heft sind wichtige Bauwerke vor allem im Stadtkern dargestellt worden: Die Burg (Seite 8-15), die Kupferhöfe (Seite 18-21), die Altstadt mit den 3 markanten Kirchen und den Kupferhöfen (S.59). Hennig: „Als Ergänzung zu diesen Informationen regen wir an, diese markanten Bauwerke oder das Industriemuseum Zinkhütter Hof im Rahmen eines Klassenausfluges zu besichtigen.“

Für die entsprechende Führung und Erklärungen wird die Stolberg-Touristik in der Zweifallerstraße 5 (Telefon 9990080, Stichwort Bürgerstiftung) sorgen. Dafür übernimmt die Bürgerstiftung die Kosten.

 

Das Schuljahresende im Sommer oder der Schuljahresanfang sind wahrscheinlich besonders geeignet, um für einen Klassenausflug ein solches Programm vorzusehen.

 

Für weitere Absprachen setzen Sie sich bitte mit der Stolberg Touristik oder der Bürgerstiftung (W. Hennig, Telefon 24737) in Verbindung. „Mit dem Wunsch, dass möglichst viele Kinder ihre interessante Heimatstadt auch auf diese Weise näher kennen lernen“, betont Hennig.

Bei der Führung durch die Stolberger Altstadt werden Schülerinnen und Schüler auch die Stolberger Burg näher kennenlernen können.

 

Foto: O. Hansen



Stolberg-goes-Ausstellung: Fotografien helfen „Stolberger Tafel“


Von: dim


Stolberg. Die sehenswerte Fotoausstellung „Best of Stolberg goes“ wird verlängert und jetzt bis Freitag, 24. Juni, in der Sparkasse an der Rathausstraße zu sehen sein. Aus gutem Grund, denn die 50 großformatigen und qualitativ hochwertigen Fotos können erworben werden, wobei die Käufer damit den guten Zweck unterstützen.

Die Sparkasse hat die Aufnahmen mit Highlights aus neun Jahren des Kulturfestivals „Stolberg goes ...“ der Bürgerstiftung Stolberg gespendet. „Und die Bürgerstiftung hat entschieden, die Fotos zugunsten der Stolberger Tafel zu verkaufen“, erklärt Dieter Hamacher.

Der Leiter der Sparkasse an der Rathausstraße betont, dass ihn diese Entscheidung freue: „Schon dass die Kupferstadt Stolberg alle Vereinsmitglieder und Helfer der Tafel jüngst mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet hat, zeigt, wie wichtig das Engagement der Tafel ist.“ Durch den überfälligen Umzug der Tafel in ein neues Ladenlokal würden dem Verein aber dauerhaft erheblich mehr Kosten entstehen, so dass die Unterstützung seitens der Bürgerstiftung sehr sinnvoll sei. Je nach Größe können die Fotos für 30 oder für 50 Euro erworben werden.

 

„Wobei man für den guten Zweck auch gerne mehr bezahlen darf“, ermuntert Hamacher. Käufer, die 50 Euro oder mehr zugunsten der Tafel ausgeben, erhalten von der Bürgerstiftung eine Spendenquittung.

 

Und natürlich ein schönes Foto, etwa von feurigen Sambatänzerinnen, Dudelsackspielern, die durch die Altstadt ziehen, afrikanischen Akrobaten in Aktion, der Gondel auf dem Bastinsweiher, dem Konzert der „Commitments“ auf dem Kaiserplatz oder dem Elefanten auf dem Steinweg.

 

Die Ausstellung „Best of Stolberg goes“ in der Sparkasse an der Rathausstraße wird verlängert, weil die Bürgerstiftung die Fotos zugunsten der Stolberger Tafel verkauft.

 

Foto: D. Müller



Schlange stehen bei der Bürgerstiftung


Von: Toni Dörflinger

 

Stolberg. Vier Jahre nach ihrer Gründung kann die Stolberger Bürgerstiftung eine stolze Bilanz vorweisen und sich über mangelnde Aufgaben und Arbeitsgebiete nicht beklagen. Schließlich standen in Vergangenheit und Gegenwart die Organisatoren und Ausrichter kultureller und sozialer Projekte förmlich „Schlange“, um sich bei der Bürgerstiftung für eine Förderung und Unterstützung ihrer Projekte einzusetzen.

 

Projekte, die unter anderem der Förderung von Migrantenkindern, der musikalischen Aus- und Weiterbildung von Gesamtschülern und der Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen dienen.

 

Nudelbuffet übernommen

 

Die Darstellung dieser Projekte und die Vorstellung zukünftiger Aufgaben stand jetzt beim fünften Stifterforum der Bürgerstiftung im Parkhotel Hammerberg im Mittelpunkt. Es wurde von Hans-Josef Siebertz in seiner Eigenschaft als Vorsitzender geleitet.

 

So machte Siebertz die Besucher neben den eingangs erwähnten Projekten mit den Benefiz-Veranstaltungen Nudelbuffet und Konzert des Landespolizeiorchesters vertraut und stellte zukünftige Aufgaben und Förderprojekte wie Klassikkonzert, Nichtschwimmer-Ausbildung und Kreativboxen für Flüchtlingskinder vor.

 

So hat die Bürgerstiftung inzwischen die Trägerschaft des Nudelbuffets übernommen, dessen Erlös zehn Stolberger Organisationen und Vereinen zugutekommt, die sich sozialen und kulturellen Projekten widmen: Der Wechsel in der Trägerschaft wurde erforderlich, weil das DRK aus Satzungsgründen für eine Trägerschaft inzwischen nicht mehr infrage kommt.

 

Ein großer Erfolg war das Konzert des Landespolizeiorchesters NRW im Februar vergangenen Jahres. Ein Erlös von 6000 Euro wurde erzielt, der dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) für seine Arbeit mit jugendlichen Flüchtlingen zur Verfügung gestellt wurde.

 

Auch in Zukunft wird das Projekt „Förderung von Migrantenkindern im Bildungsbereich“, das von den Vereinsmitgliedern Hartmut Kleis und Helmut Frink begleitet wird, von der Bürgerstiftung unterstützt. Das Projekt hat sich der Nachhilfe und dem Unterricht von Migrantenkindern durch engagierte, fachkundige Bürger verschrieben.

 

Auch das Projekt, das sich dem Spenden von Musikinstrumenten zur musikalischen Unterrichtung von Schülern der Gesamtschule Sperberweg widmet, wurde in der Vergangenheit von der Bürgerstiftung massiv unterstützt und begleitet.

 

Gitarren von Hacky Ritzerfeld

 

Auch für die Zukunft hat sich die Bürgerstiftung viel vorgenommen. So wird das von Karl-Heinz Oedekoven und Patricia Buzari initiierte Projekt „Klassik-Festival“ unterstützt: Ende Juli soll im Saal des Museums Zinkhütter Hof ein dreitägiges Klassik-Festival mit fünf Veranstaltungen stattfinden, zu dem man regionale und überregionale Künstler verpflichten konnte, die unter anderem im Bereich Klavier, Violoncello und Gitarre tätig sind.

 

Ein eventueller Erlös soll als Grundstock für weitere Veranstaltungen dieser Art eingesetzt werden. Unterstützt wird das Klassik-Festival auch von dem Künstler Hartmut „Hacky“ Ritzerfeld. Er hat zwei ausgediente Gitarren bemalt, die auf dem Festival versteigert werden sollen.

 

Fortgesetzt werden auch die Förderschwerpunkte Integration und Bildung für Migranten- und Flüchtlingskinder. Neu hinzu kommen wird eine Maßnahme des Stolberger Schwimmvereins. Der Schwimmverein erteilt Schulkindern, die bisher des Schwimmens unkundig sind, Schwimmunterricht. Die Kosten für einen weiteren zusätzlichen Kurs werden nun zu 100 Prozent von der Bürgerstiftung übernommen.

 

Unterstützt wird von der Bürgerstiftung auch ein neues Projekt, das man als „Willkommenspakete“ für Flüchtlingskinder bezeichnet hat. Von der Bürgerstiftung wurden in Taschenform 120 Pakete zusammengestellt, die der Unterrichtung und Kreativitätsförderung von Flüchtlingskindern dienen sollen: Die Taschen enthalten Bastelmaterialien, Malutensilien und Sprachbücher.

 

Zu Ende ging die Veranstaltung mit dem Hinweis von Siebertz, dass man sich auch in diesem Jahr mit der von der Stolberger Bürgerstiftung erstellten stadtgeschichtlichen Schülerbroschüre um einen Förderpreis bewerben will.

Hildegard Nießen (v. l.), Helmut Frink, Willi Engels, Uwe Löhr, Tim Grüttemeier, Wolfgang Hennig, Sabine Houben, Dieter Wolf, Rudolf Wynands und Hans-Josef Siebertz gehören als Vorstand und Stiftungsrat der Bürgerstiftung zu denjenigen, die unter anderem Projekte wie Klassik-Festival und Bildungsmaterialien für Flüchtlingskinder unterstützen.

 

Foto: T. Dörflinger



Erstes Klassik-Festival Stolberg lockt mit fünf Konzerten


Die künstlerische Leiterin Patricia Buzari (v. l.), Organisator Karl-Heinz Oedekoven, Schirmherrin Hildegard Nießen, der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Hans-Josef Siebertz, Dieter Hamacher vom Hauptsponsor Sparkasse und Museumsleiter Sebastian Wenzler möchten das Klassik-Festival als Stolberger Marke etablieren.

 

Foto: D. Müller


Stolberg. Es wird eine klangvolle Premiere sein, die im Sommer die Kulturlandschaft in der Kupferstadt bereichert: Vom 22. bis zum 24. Juli findet das erste Klassikfestival Stolberg statt. Fünf Konzerte an einem Wochenende locken dann Musikfreunde unter dem Motto „Klassik mit Schwung“ in das Museum Zinkhütter Hof.

 

„Das Festival mit tollen Konzerten von namhaften Künstlern ist eine für Stolberg sehr begrüßenswerte Initiative“, sagt die Ehrenamtsbeauftragte Hildegard Nießen, die die Schirmherrschaft für das erste Klassikfestival übernommen hat.

 

„Und zwar sehr gerne, denn das Festival ist ein Paradebeispiel für herausragenden ehrenamtlichen Einsatz, der Hand in Hand geht mit dem Engagement der Musiker und der Sponsoren wie der Sparkasse, der EWV und dem Stolberger Unternehmen IEM“, erklärt Nießen. Initiatorin des Klassik-Festivals Stolberg ist die in der Kupferstadt geborene und in Hannover lebende Konzertpianistin Patricia Buzari, die auch die künstlerische Leitung der Veranstaltung übernimmt. „Dass die Idee realisiert werden konnte, ist dem Entgegenkommen, dem Enthusiasmus und der hervorragenden Vernetzung der Beteiligten zu verdanken“, betont die Pianistin.

 

Mit der Organisation betraut ist Karl-Heinz Oedekoven, der sofort von dem Projekt begeistert war: „Echte Klassikkonzerte sind in Stolberg relativ rar geworden, und das Festival schließt eine Lücke“, sagt Oedekoven und hebt hervor, mit der Bürgerstiftung Stolberg den passenden Veranstalter für das Festival gefunden zu haben. „Es gehört zu den Aufgaben der Bürgerstiftung, Kultur in Stolberg zu fördern, und wir sind der Auffassung, dass es für dieses hochklassige Festival ein Publikum in der Kupferstadt gibt“, beschreibt Hans-Josef Siebertz, Vorsitzender der Bürgerstiftung.

 

Und der Name „Klassikfestival Stolberg ... mit Schwung“ spiele nicht nur auf das Schwungrad des Museums Zinkhütter Hof an, meint Siebertz: „Der Schwung steht auch dafür, etwas in und für Stolberg zu bewegen.“ Der große Multifunktionssaal des Museums sei für das Klassikfestival allerdings ein Veranstaltungsort, der optimale Bedingungen biete, sagt Oedekoven: „Aus organisatorischer Sicht angefangen bei dem erstklassigen Konzertflügel des Museums. Und für die Festivalbesucher werden die Konzerte in dem einzigartigen Ambiente des Museums für Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Sicherheit zu einem ganz besonderen Erlebnis.“

 

Worte, die Museumsleiter Sebastian Wenzler bestimmt gerne hört. Er spricht für das gesamte Museumsteam, wenn er sagt: „Wir freuen uns sehr auf das neue Format. Die Konzentration von fünf Konzerten an einem Wochenende kann das Erfolgsrezept für das Klassikfestival Stolberg sein.“ Schirmherrin Nießen stimmt zu: „Das Festival hat gute Chancen, sich dauerhaft zu etablieren und mittelfristig als eine Stolberger Marke gefestigt zu werden.“

 

Piano, Sopran, Cello und Gitarre: Die Premiere des Klassikfestivals findet vom 22. bis 24. Juli im Museum Zinkhütter Hof statt. Am Freitagabend, 22. Juli, präsentieren ab 19 Uhr Angela Buzari (Sopran) und Patricia (Piano) ein gemischtes Programm. Der kanadische Pianist Marc Pierre Toth bringt dem Publikum am Samstag, 23. Juli, ab 17 Uhr das „Beethoven-Monument“ näher (Bei Marc Toth gibt es eine Programmänderung! siehe Bürgerstiftung „Aktuelles“). Das „Duo con Aura“ Hyun Jung Kim Schweiker (Piano) und Hans Christian Schweiker (Violoncello) intoniert am Samstag, 23. Juli, ab 20 Uhr. Das Klavierduo Patricia Buzari und Marc Pierre Toth nimmt das Publikum am Sonntag, 24. Juli, ab 11 Uhr mit auf eine Reise durch die Musikgeschichte. „Viva la Guitarra“ ist das Motto, wenn Gitarrist Alexander-Sergei Ramírez am Sonntag, 24. Juli, ab 18 Uhr spielt. Einlass ist je eine halbe Stunde vor Beginn. Tickets gibt es ab Montag, 11. April, in der Servicestelle Zeitungsverlag AZ/AN Stolberg, Bücherstube am Rathaus, sowie bei der Stolberg Touristik.